Am späten Nachmittag ist es endlich soweit und Vidhu kommt mit dem vorbereiteten Motorrad vorbei. Es hat jetzt auch einen wunderbaren semiillegalen Rucksackträger. Es gibt wohl sogar so etwas wie einen TÜV hier und man darf nichts an die Fahrzeuge montieren. Wobei es wohl kleine Ausnahmen gibt, wenn es nötig ist. Vidhu und ich sind uns einig dass es nötig ist 🙂 Es gibt sogar einen richtigen Mietvertrag, welcher sehr offiziell mit Daumenabdruck besiegelt wird. Ich wollte eigentlich früher loskommen, um noch im Hellen zu fahren, denn von den unsäglichen Nachtfahren habe ich ja schon genug gehabt. Aber es deutet sich an, dass es nicht ganz reichen wird. Dafür gab es aber wunderbare Foto-Momente in der Dämmerung.



Und kurz vor dem Zwischenziel Chilaw auf dem Weg nach Kalpitiya gerate ich noch in eine christliche Prozession. Der Polizist vor mir hält mich schon Mal nicht an.

In Chilaw angekommen finde ich das wunderbare Restaurant „O2 Seafood“. Die Tische stehen im Sand und Petroleum-Lampen spenden Licht, während ein paar Einheimische Gittare spielen und singen. Ich genieße den Sand zwischen den Zehen, der Hund rollt sich unter mir zu einem Nickerchen zusammen und ich lasse mir den Hummer schmecken. Es ist großartig.

Chilaw, ist zwar auch am Strand gelegen und man sieht die Schönheit, aber die Spuren des Tsunami oder besser gesagt der Schutz vor dem nächsten hat Spuren hinterlassen und das Ufer ist voller Wellenbrecher zum Schutz.


Daher geht es am nächsten Morgen ohne Frühstück los weswegen ich ein paar Stopps einlege. Nach dem Obst- und dem Stachelrochen-Verkaufsstand überrascht mich ein kleiner Stand am Straßenrand und endlich kann die Frage von H. P. Bexter „how much der Fisch is“ beantwortet werden: 250 Rupien also 1,07 €.






Die Straßen sind übrigens in viel besserem Zustand als erwartet und der Verkehr ist auch asiatisch normal. Man darf überall fahren und die Verkehrsteilnehmer sind rücksichtsvoll und manchmal auch fellig.

Ich entscheide mich dazu nicht die Hauptstraße, sondern die kleinere Seitenstraße näher am Meer zu nehmen und komme an einem Volleyballfeld vorbei, auf dem wohl gerade ein Turnier stattfindet. Innerhalb kürzester Zeit bin ich umringt von den Spielern, einem Polizisten und einem Mann der sagt er wäre von dem Parlament. Das Turnier hat einen recht offiziellen Charakter, denn alle Spieler werden von dem Offiziellen und dem Polizisten einzeln begrüßt und es gibt sogar teilweise Trikots. Es eltabliert sich, dass auch jeder ein Foto mit mir macht und wir spielen einige Zeit zusammen und ich werde eingeladen die erste Angabe zu spielen, um das Turnier zu eröffnen. Die Niveau ist auch tatsächlich sehr hoch, nicht verwunderlich denn auch wenn sie nicht bezahlt werden, trainieren sie jeden Tag.



Fast in Kalpitiya angekommen muss ich dann doch noch einen Essensstopp einlegen und treffe Arun einen TukTuk Fahrer, der wirklich viel Aufwand in die Gestaltung seines TukTuks gesteckt hat. Er lädt mich ein mit seinen Freunden zusammen einen Arrack, den Sri Lanka-typischen Palmsaft-Schnaps am Steg zu trinken.




Witzigerweise spricht mich später in der nächsten Unterkunft einer der Angestellten dort an und zeigt mir das Foto von uns und fragt ob ich das bin. Er hat es auf Facebook gesehen 🙂
Okay jetzt ein kleiner Warnhinweis! Lesen Sie nicht weiter, falls Sie unter Fernweh leiden, sich in einem Land mit kaltem oder tristen Wetter befinden oder gerade in Quarantäne sind. Auch wenn sie mit ihrem Beruf unzufrieden sind kann der nächste Abschnitt für eine frühzeitige Kündigung sorgen. Daher die eindringlich Warnung…LESEN SIE NICHT WEITER!
Denn in Kalpitiya angekommen, habe ich mit Kitesurfinglanka ein kleines Stück vom Paradies gefunden. Die Bungalows sind von Kokospalmen gesäumt, der Blick geht auf die Mangroven-Lagune und ein wunderbarer Steg führt zum Strand. Keine halbe Stunde angekommen, geht es zum Wakeboarden, gezogen von einem kleinen Fischerboot. Am Strand sehe ich in etwas Entfernung etwas weißes und denke, dass es eigentlich nicht sein kann. Als ich hinspaziere bestätigt sich der Verdacht aber und ich stehe vor einem Walskelett! Die Meeresbiologen unter Euch sind sich begeistert. Eine Hochzeit am Strand gibt es „natürlich“ auch und als ob alles noch nicht genug ist, kommt in der Nacht noch die Krönung. Ich schwimme im Meer in biolumineszenten Plankton und mit jeder Bewegung entsteht ein Grünes Leuchten um die Fingerspitzen während über mir die Sterne leuchten. In der Nacht ist im Meer.
Das Licht entsteht durch eine chemische Reaktion von Sauerstoff mit Luciferin und Luciferase und soll Fressfeinde abschrecken. Bei mir ist der Gegenteil der Fall und erst als ich etwas durchgefroren bin, geht es aus dem Wasser und ich wärme mich am Lagerfeuer am Strand. Sehr glücklich und etwas müde gehe ich mit den Geräuschen der zahlreichen Tieren um mich herum ins Bett.














