Nach drei Tagen Warten, hatte sich die See leider immer noch nicht beruhigt und es war daher kein Ausflug nach Piegon Island – was ja das eigentliche Ziel war – möglich 🙁 also nicht mit Haien und Schildkröten schnorcheln, aber mittlerweile kann ich besser damit umgehen, wenn „one in a life time opportunities“ sich einfach nicht realisieren lassen 😭
Also habe ich den letzten Tag noch einmal gut genutzt, habe in einer vertrauenswürdigen Werkstatt das Motorrad auf Vordermann bringen lassen, hab noch einmal gut Seafood gegessen und mit ein paar Locals, die zum nachmittags Feiern an den Strand kamen, gefeiert. Alle haben mehrmals erwähnt, dass sie entweder bei der Army, Navy oder airforce sind. Scheint das Ding hier zu sein 😅

Nachts habe ich dann noch einen Strandspaziergang gemacht und bin einigen Fischern begegnet, die versucht haben, ihr Boot, das bis oben hin gefüllt mit Fisch war, an den Strand zu schieben. Ich habe natürlich direkt mitgeholfen und zu fünfzehnt haben wir es dann geschafft. Als Dank haben mir die Fischer direkt 3 Fische angeboten. Da ich ihnen jetzt nicht auch noch den Fang abnehmen wollte, habe ich nur einen genommen und den Jungs von der Unterkunft gegeben.
Die Nacht habe ich zur Hälfte bei Meeresrauschen am Strand geschlafen und am nächsten Tag hieß es dann aber Abschied nehmen und es ging wieder auf die Straße. Nächstes Ziel Polonnaruwa, die versunkene Königsstadt.
Auf dem Weg gab es aber noch ein paar Essenstopps. Zum einen für die Warane, die ein Herr neben seinem Haus immer füttert. Als die Kinder von der Schule kamen, musste er die Warane erstmal ablenken, damit sie an ihnen vorbei in den Garten gehen konnten.
Bei der Fütterung zuzuschauen, machte natürlich hungrig, weswegen ich auch einen Essensstopp eingelegt habe 😊
Die Stärkung war auch notwendig, denn in Polonnaruwa gab es die zahlreichen versunkene Gebäude der einstigen Hauptstadt von Sri Lanka anzuschauen.
1070 wurde sie durch König Vijayabāhu I. die Hauptstadt des zweitältesten Königreichs von Sri Lanka. Er verzichtete darauf, das 993 zerstörte Anurādhapura wieder zur Hauptstadt zu machen und übernahm die von den Chola gegründete Stadt Polonnaruwa.
Es ist zwar kein Angkor Wat, aber man fühlt doch eine besondere Atmosphäre und die einstige Pracht lässt sich an den vielen Verzierungen, welche die Zeit überdauert haben und früher farbig ausgelegt waren ablesen. Wahrscheinlich auch deswegen wurde die Stadt UNESCO Weltkulturerbe.
Abseits der gut besuchten Ruinen, habe ich noch ein Gebäude gefunden, welches nur von Affen besucht war und so habe ich die ruhige Atmosphäre dort genossen und eine Stunde Fotoshooting mit den Affen gemacht.
Nach getaner Arbeit ging es in meine Unterkunft, die gut gelegen am dortigen See war und die Chance auf vorbeiziehende Elefanten bieten sollte.
Leider hatte es aber leider zuviel geregnet und daher gab es wieder keine Elefanten. Daher ging es weiter nach Sigiriya eine Empfehlung des Atlas Obscura (Dank an dieser Stelle an die Zeitlmann & Co Kg.).
Auf dem Weg wieder zahlreiche Warnschilder. Was einem aber wirklich schwer fällt, wenn so ein Elefant aus dem Dickicht kommt und so nah kommt, dass man ihn streicheln möchte.
DIE Sehenswürdigkeit in Sigiriya und ebenfalls in der Unesco Liste ist der Lions Rock. Und desen Geschichte geht so… Was macht man, wenn man den eigenen Vater und damit auch gleichzeitig aktuellen König des Landes ermordet hat, um an die Erbfolge und das Erbe zu kommen, die geplante gleichzeitige Ermordung des Bruders als rechtmäßiger Thronfolger, aber nicht so richtig geklappt hat und dieser jetzt verständlicherweise ein kleines bisschen ungehalten ist und auf Rache sinnt? Richtig, man versteckt sich an einem möglichst abgeschiedenen Ort in der Mitte des Landes, der schwer zu erreichen und gut zu verteidigen ist. Man alle Angreifer von weitem sieht und man sich eine schöne Festung bauen kann. Darf ich vorstellen „Lions Rock“.
Kassapa Dhatusena der I wurde von seinem Bruder Moggallana 491 n.Chr. aber aufgespürt und trotz des Standortvorteils besiegt. Wie er das geschafft hat, kann man sich, wenn man vor diesem riesigen Felsen steht nicht wirklich vorstellen. Zu steil und abwehrend thront er vor einem. Von der Festung ist nicht viel übrig geblieben, aber sehenswert sind nach dem Aufstieg das Löwentor mit den Löwenpranken und die Fresken (genannt die Wolkenmädchen) an der einem Felsenüberhang.
Den besten Blick gab es auf den Lions Rock wenn man einen kleinen Berg in der Nähe zu Sonnenaufgang bestieg.
Nach dem schweren Auf- und Abstieg habe ich mir etwas zu Essen verdient und suche mir ein schönes Lokal an einem kleinen Fluss. Und wer kommt da zum Waschen vorbei…
Nachdem ich mein Elefanten-Waschtalent ja bereits in Myanmar unter Beweis stellen konnte, durfte ich auch hier helfen und wir verpassten den beiden ein Peeling mit Kokosnussschalen.
Nach der ganzen Arbeit, habe ich mir mein Bett aber wirklich verdient und residiere standesgemäß im Baumhaus von Thick Forest.
Am nächsten Tag geht es weiter nach Dambulla den heiligen budistisbuddhistischen Felsentempel besuchen, der von Mönchen bereits 1 Jhr. v. Chr. gestaltet wurde. Die Stimmung vor Ort ist trotz der vielen Besucher wirklich magisch. Am meisten fasziniert mich das aus dem Felsen gestaltete Kissen des liegenden Buddha, das so eine realistische Stofflichkeit besitzt und so kunstvoll verziert ist.
Aber der Tempel war nur ein Zwischenstopp und es geht weiter nach Kandy wo es tatsächlich eine super Reliquie den Zahn von Buddha zu sehen geben soll. Zu der pilgern Budhisten aus aller Welt.
Meine Unterkunft vor Ort, die Gruhaya Boutique Villa ist im Kolonialstil gehalten und wunderbar und das Motorrad befindet sich auch in bester Gesellschaft.
Mit dem Zahn ist es so eine Sache. Wie es heißt regiert des über die Insel, der den Zahn besitzt. Deswegen wird der Tempel mit dem entsprechenden Schreib auch militärisch bewacht und man muss durch Absperrungen und Metalldetektor gehen. Allerdings wurde er in den letzten Jahrhunderten schon mehrmals geraubt. Zuletzt von den Portugiesen 1658, die ihn zerstört haben. Aber so einfach ist es natürlich nicht. Nicht nur weil bei dem letzten Zerstörungsversuch mit einem Hammer im Jahr 510 v. chr. Der Zahn aufstieg und wie ein Stern am Himmel zu leuchten began (ich erkenne Parallelen) Denn die Singhalesen behaupten es war nur eine Kopie. Denn aus Sicherheitsgründen hatte man den Zahn an einem geheimen Ort aufbewahrt. Tja man geht jetzt also zu diesem Tempel, in dem vermutlich auch jetzt nicht der echte Zahn liegt, denn warum sollte man ihn denn jetzt nicht wieder sicher verwahrt haben und dann wird der Schrein täglich dreimal für jeweils nur eine Stunde geöffnet. Und auch dann sieht man nur eine goldene Stupa in dem der Zahn oder eben eine Kopie liegen soll. Aber es ist eine andächtige Atmosphäre und es werden viele Opfer in Form von Blumen dargebracht. Eine Frau namens Neva schenkt mir eine Schale von Ihren Blumen damit ich auch etwas opfern kann. Sehr nett diese Singhalesen.
Und dann entdecken ich einen alten Bekannten. Der Wikinger ist mit seiner Familie tatsächlich auch nach Kandy gekommen. Wir freuen uns beide sehr 🙂
Ansonsten gibt es in Kandy nicht viel zu sehen und ich gönne mir eine Massage. 1,5 Stunden für 12 € sind einfach zu verlockend. Am nächsten Tag geht es dann weiter nach Ella. Auf dem Weg mache ich Rast an einem Restaurant im nirgendwo mit unglaublich tollem Ausblick über ein Tal. Dort lerne ich Kiran kennen. Er war lange Zeit Soldat und hat als Offizier im Bürgerkrieg (1983 bis 2009) im Norden bei Jaffna gekämpft und wurde von zwei Kugeln verwundert. Die Wand ist voller Fotos von ihm, in Uniform und zahlreichen Orden, mit dem Premierminister, einem hohen buddhistischen Mönch und Zeitungsausschnitten. Nun führt er aber seit 6 Jahren das Restaurant und ich muss sagen das Essen schmeckt hervorragend. Zwischendurch wird ein Gewehr geliefert 😅
Ansonsten war die Fahrt angenehm ruhig und recht angenehm unspektakulär, was gut war, da sie mit 3,5 Stunden Recht lange ging.
In Ella angekommen geht die leidige Unterkunftsuche wieder los. Ich verbringe mehr Zeit damit, die richtige Unterkunft zu suchen, als die Fahrt hierher gedauert hat und langsam wird es dunkel und kalt. Aber nach stundenlangem suchen, finde ich sie – Ella Ravana Seetha Mountain View Villa! Es ist nur ein Häuschen dass auch noch sehr abgelegen liegt. Am Ende des Ortes noch eine Schotterpiste weiter, die im Grünen endet und dann noch zahlreiche Treppen bis zu einem Felsvorsprung. Eigentlich wollte der Besitzer sie gar nicht vermieten, weil er nicht vor Ort ist und sie nicht hergerichtet wurde, aber ich konnte ihn überzeugen, dass er jmd. Zum Putzen hinschickt. Und so genieße ich den traumhaften Blick auf die malerische Umgebung. Der perfekte Ort, um nach den etwas stressigen letzten Tagen Mal langsam zu machen.