Nun also 2 Tage Udaipur. Die Stadtfront hin zum künstlichen See sieht schon mal sehr schön aus.
Und tatsächlich ist die Stadt wesentlich entspannter als die vorangegangenen.
Die Verkäufer und TukTuk-Fahrer sind fast nie aufdringlich und es insgesamt ruhiger, wenn auch weiterhin die lieblingsbeschäftigung der Inder das Hupen ist.
Der Verkehr wird hier durch die engen Straßen noch mehr durch die Kühe eingebremst. Also für indische Verhältnisse. Ist immer noch so als würdest du mit dem Roller mit 40 km/h am Samstagmittag über den Viktualienmarkt fahren.
Ach und von Tante Muh die Frage aufkam ob die Kühe hier wirklich einfach überall rumlaufen…Ja tun sie 😉 Daher für Tante Muh ein Kuh-Special
Auch die Gebäude in der Stadt sind mitunter sehr schön.
Obwohl die Stadt klimatisch eigentlich ganz günstig liegt wirdes trotzdem sehr heiß und die Inder die noch nickt fahren und Hupen dürfen, kühlen sich mit einem Sprung ins kühle Wasser ab.
Neben Gemüsemärkten – ein guter Zeitpunkt mal zu erwähnen, dass hier das nicht vegetarische Essen die Besonderheit ist und nicht wie bei uns umgekehrt – schau ich mir auch mal die Straßen abseits des Zentrums an und merke schnell, dass es schon noch dreckiger geht.
Und finde skurielle Sachen wie diese riesigen Woks. Wofür die wohl gut sind?
Eine indische Version der Wok WM?
Eine indische Version der Wok WM?
Später finde ich heraus für was 🙂
Man kann mit ihnen warme Milch oder Chips produzieren.
Die Chips waren ganz gut, die Milch hab ich sicherheitshalber mal nicht probiert 🙂
Ich hatte mittags schon eine interessante Prozession gesehen
Und gerate am abend nachdem mich ein Taxifahrer durch einen riesigen Umweg abzocken will und ich einfach aussteige in
Eine Prozession, die mich witzigerweise fast bis ganz zu meiner Unterkunft trägt.
Ein schöner Abschluss für einen ersten Tag hier.
Am nächste Tag nutze ich den etwas kühleren Morgen um erstmal auf den 900m hohen Neemach Mata Mandir Temple zu steigen.
Dort werden mit Vorliebe Kokosnüsse geopfert, die vorher geschält werden, daher türmt sich davor ein riesiger Berg mit den Schalen auf.
Zurück im Städchen, schaue in mir den Jagdish Tempel an, der 1651 gebaut wurde und Vishnu geweiht ist.
Die lustigen Augen auf der Statue sind übrigens aufgeklebt. Ist hier iwie ein Trend.
Die lustigen Augen auf der Statue sind übrigens aufgeklebt. Ist hier iwie ein Trend.
Am Tempel treffe ich Visal. Er hat seinen kapitalen Bart 11 Jahre lang wachsen lassen, was für ein Vorbild 🙂
In sein Büchlein schreibt er immer und immer wieder nur ein Wort, den Namen des Gottes Ram, die siebente Inkarnation von Vishnu.
Wie ich später bei einem Plausch mit Oberhauptkommisar Ajit und seiner Crew erfahre,
ist heute der Tag an dem Ram auf die Erde kommt und es wird eine große Prozession seiner Anhänger geben. Und sie sind dafür da um das in geordneten Bahnen zu lenken. Ihre Ausrüstung ein Fernglass von 1974 und Holzstöcke.
Also nichts wie hin zur Prozession
Unschwer erkennenbar ist die Farbe des Gottes auf Erden Orange (auch wenn er selbst immer mit blauer Haut dargestellt wird).
Tja und jetzt steht da so ein anders aussehender Kerl, dessen Bart in der Sonne orange leuchtet. Was soll ich sagen sie sind alle ausgeflippt…
Deswegen mussten natürlich unzählige Fotos und Selfies gemacht werden, Kinder gehalten und Hände geschüttelt werden.
Achja Tänzer“innen gab es auch.
Auch bei der rituellen Speisung durfte ich natürlich nicht fehlen und wurde hingezogen. Hier sind die Inder wie die Deutschen, wenn es was umsonst gibt. Es gab ein Hauen und Stechen am Buffet.
Ich hatte ja gehofft, dass das eine gute Gelegenheit ist um das Essen aus Magengründen zu vermeiden, denn am Abend stand ja die 7,5h Busfahrt an 😐 und wollte natürlich auch nicht als gut genährter Europär den Indern, die es nötiger haben etwas wegessen. Aber das haben die Brahmen, die Geistlichen, die den Tempel pflegen natürlich nicht durchgehen lassen und haben mir den Teller voll gemacht. Aber immerhin konnte ich das Wasser ablehnen. Und das Essen war richtig gut.
So gestärkt gings durch die Shopping Straßen denn schließlich ist ja Winter Schluss Verkauf 🙂
Wo ich auch viele nette Leute getroffen habe.
Jagdish, der Schuhe repariert
Und Kalidas der Schlösser verkauft und mit seiner Feile Schlüssel nachmacht.
Gautam weiß noch gar nicht was er werden will
Vielleicht Bambussaftpresser/verkäufer wie Pravin.
Achso wer sich gefragt hat, wie Frauen hier in Indien behandelt werden…
Weitere Besonderheiten in Indien:
– der Tee wird aus der Tasse auf die Untertasse geschüttet und dann von dort getrunken
– es ist okay mit bis zu 5 Leuten ohne Helm auf einem windigen Scooter zu fahren, aber wenn du zu 6 in einem Taxi/Uber sitzt und die Polizei dich anhält kostet das 100 Rupien Strafe. Und das war keine Touristenabzocke, denn die musste der Fahrer zahlen. Dafür darf man dann aber auch einfach weiterfahren 🙂
Als Abschluss ging es dann noch in den Stadtpalast des Königs
Bei der Palastwache sieht man schön das Embelm des Königs…eine Sonne mit Gesicht und Schnauzbart 🙂 Das erklärt einiges 🙂
Am Abend nun die Busfahrt nach Vadodaraging. Ich war frohen Mutes, denn ich hatte eine Einzelkabine gebucht und dachte ich kann mich nach dem erlebnisreichen Tag und 14h auf den Beinen gut während der Fahrt ausruhen. Als sich der sehr altersschwache Bus dann eine halbe Stunde zu spät klappernd näherte, hoffte ich noch dass es der falsche Bus ist, war es aber nicht 🙂
Der Fahrer holte auf der Landstraße dann alles aus dem guten Stück raus was an Geschwindigkeit ging und daraus resultierte ein einziges Durchschütteln. An Fotos aussortieren oder Blog schreiben war nicht zu denken, den Tasten zu treffen, war wegen den Schlaglöchern und Sprüngen purer Zufall. Also grade noch so ein Hotel gebucht und dann war ich tatsächlich so müde dass ich trotzdem einschlief.