Die Unterkunft erinnert mich iwie an das Gefängnishotel in Helsinki. Außer dass es wohl zum Konzept gehört keine einzige weiße Lampe zu haben. Die meisten blinken sogar.
Aber wie auch immer…nach einer langen erholsamen Nacht – die ich wirklich nötig hatte – geht es am nächsten Tag frisch gestärkt sehr früh wieder auf die Straße. Es gibt quasi keinen Verkehr und die Straße ist in großartigem Zustand. Zum ersten Mal kann ich einfach entspannt dahin fahren und den Blick schweifen lassen. Die Landschaft ist allerdings recht karg. Ich genieße es aber trotzdem und gleite mit entspanntem Tempo dahin und ruhe die Beine aus.
So komme ich sehr entspannt und früh an einem Highlight von Kenia an – dem Masei Mara Nationalpark! Dementsprechend teuer ist vor Ort leider alles. Unterkünfte (min 3x so teuer wie zuvor), Parkeintritt (80 €) und die Safaritour, da kommt ganz schön was zusammen. Da ich für die Safari kein ganzes Auto mit Guide buchen will – was mir jede zweite Person auf der Straße zu Wahnsinnspreisen andrehen will – telefoniere ich bei den Hotels etwas herum, ob ich mich einer bestehenden Safari-Gruppe anschließen kann. Die meisten reisen aber wohl direkt als Tour schon an und es sieht schlecht aus. Bis ich bei dem 5* Hotel Spirit of Masai anrufe. Der Besitzer ist so beeindruckt davon, dass ich alleine mit dem Motorrad durch Kenia reise (O-Ton: you really have balls), dass er mich zu einem Besuch in sein Hotel und einer Safarifahrt einlädt 🤩
Nach ein paar missglückten Abholversuchen von dem Fahrdienst, fahr ich mit dem Motorrad selbst hin. Auch wenn iwann ein Kontrollposten kommt, ab dem eigentlich keine Motorräder erlaubt sind. Nach etwas diskutieren, darf ich aber weiterfahren. Später erfahre ich, dass das Gebiet quasi auch schon zum Nationalpark gehört und deswegen die selben Tiere dort herum laufen. Und das der Grund für das Verbot ist. Masai Mara hat immerhin die höchste Löwendichte weltweit.
Das Hotel ist großartig und als ich ankomme wird gerade eine ganze Zeige nach Masai Art über dem Feuer gegrillt. Etwas weiter im Hintergrund grassen einige Zebras.
Nach einer kleinen Stärkung geht es los mit der Safari. Eigentlich sollte die Tochter des Gouverneurs und ihr Freund noch mitkommen. Allerdings wollen die weiter bei dem Ziegen-BBQ bleiben, daher habe ich nun doch ein ganzes Auto, noch dazu ein sehr luxuriöses für mich alleine 😅
Mein Guide ist großartig und ich lerne direkt paar neue Sachen. Giraffen Männchen dunkeln mit dem Alter und werden schwärzlich 🦒
Dieser typische Baum ist der sogenannte Sausage Tree (Würstchenbaum), aus dessen Früchten (Sauer-)Bier gebraut wird und die Elefanten betrunken werden, wenn sie die vergorenen Früchte fressen 😁
Apropos Fressen…Es ist unglaublich, wir sehen wie eine Gruppe aus 11! Löwen und Löwinnen einen frisch gerissenen Büffel 🐃 fressen. Die 3 Männchen sind noch recht jung ca. 16 Monate alt und haben daher noch keine so ausgeprägte Mähne. Mit 5 Jahren werden sie dann von der Gruppe verstoßen. Selbst der Guide der seit 10 Jahren in versd. Nationalparks in ganz Kenia gearbeitet hat, ist begeistert von der Anzahl und der Konstellation und meint, dass das sehr ungewöhnlich ist und macht sogar selbst Fotos.
Der Büffel wiegt ca 800 kg und wird das Rudel 7-9 Tage satt halten, bevor wieder gejagt wird. Nun aber genug der Worte und auf zu den Bildern. Die Geräuschkulisse dazu mit dem Schmatzen und Knirschen und Knurren war wirklich beeindruckend.
Bei der restlichen Rundfahrt sammeln, wir noch ein paar schöne Eindrücke, aber an das Löwen-Spektakel kommt natürlich nichts ran.
Mit der Dämmerung schließt der Park und durch die normale Tierpopulation auf den Straßen Kenias geht es zurück ins Hotel. Teil 2 der Safari folgt mit einer Morgensafari am nächsten Tag.
