Lange habe ich hin und her überlegt, wohin ich nun weiterreisen soll. Schlussendlich habe ich mich für den Nationalpark Masai Mara entschieden, weil er überall so hoch gelobt wird. Eigentlich wollte ich alles buchen und dann losfahren, aber iwie klappt das immer nicht. Also geht es nach einem 10 km Morgenlauf, bei dem mir einige kenianische Laufgruppen entgegenkommen los.
Da der Verkehr auf den Hauptstraßen ja so unschön ist, nehme ich eine Route die zwar 20 min länger sein soll, aber dafür über kleine Straßen führt. Ich bin ja kluk…
Oder auch nicht 😅 Die Straße wir schnell zu einer sehr anspruchsvollen Offroadtour und besteht zeitweise nur aus weichen feinem Sand. Als würde man in einem Sandkasten fahren. Dazu kommt dann dass es bergauf und bergab geht, was es noch komplexer macht. Fotos gibts von den verrückten Abschnitt natürlich nicht, weil ich da zu sehr am kämpfen war. Außerdem wirkt auf den Fotos eh alles harmloser 😅 Daher hier ein paar wo es noch ganz gut ging.

Zeitweise denke ich mir, dass es wirklich eine blöde Idee ist alleine rumzufahren. Die Kenianer, die ich treffe, sind aber recht angetan, dass sich hier ein Ausländer durchkämpft 😅 Zumindest gibt es viele Daumen nach oben und in den Dörfern bildet sich, wenn ich anhalte gleich eine Traube Menschen um mich. Oder ich werde sehr unglaubwürdig beäugt.





Ich denke sogar ans Tanken…

denn mir kommt in den Sinn, wie ungünstig es wäre, hier liegen zu bleiben.
Hilft aber nichts…kurze Zeit später, auf irgendeiner Berghöhe (wunderbarer Ausblick – aber recht menschenleer) geht das Motorrad aus. Es springt zwar sporadisch wieder an, aber geht sofort wieder aus, wenn man Gas gibt 🙈

Irgendwie denke ich, dass wahrscheinlich der Luftfilter von dem ganze Staub verstopft ist. Zu erkennen ist aber nichts.
Ich gehe es einmal ruhig an und denke mir, dass es vielleicht nur eine Pause braucht. Auch wenn ich mir denke, dass ich jetzt ziemlich blöd dastehe, falls nicht.
Aber tatsächlich, nach einer Pause fährt es wieder. Wenn auch gefühlt nicht mehr so gut am Gas. Allerdings hält die Freude nicht so lang. Als ich wiedermal auf eine bergab Ettape zufahre, macht sich glücklicherweise noch vorher bemerkbar, dass die Hinterbremse nicht mehr funktioniert. Gerade bergab im Sand ist die aber immens wichtig, da vorne bremsen das Motorrad unkontrollierbar macht. Also schleiche ich mit Motorbremse und viel Gefühl den Abschnitt runter.
Belohnt wird der ganze Stress später aber als ich an einer kleinen Dorfschule vorbeikomme.

Es wird zwar kein Englisch gelernt, aber Swahili. Hätte ich auch ne Stunde brauchen können.
Aber ich muss weiter und diese Fahrt endlich zu Ende bringen. Als endlich der Anfang einer asphaltierte Straße auftaucht feiere ich die sehr. Von oben bis unten eingestaubt inkl. Kameralinse. In Zahlen: 40 km in 2 h 😅

Die restlichen 30 km bis zur nächsten „Stadt“ sind ein Kinderspiel


