Bearded Man

Fahrt nach Nairobi

Wirklich viel ist gestern nicht passiert, da es immer nur auf dem Highway entlang ging.

Ich habe einen Stopp an einem Maximum Security Prison gemacht, welches interessanterweise direkt neben dem Highway und einem Nationalpark gelegen war. Zwei Häftlinge in schwarz weiß gestreiften Anzügen haben dort gerade unter Aufsicht dreier Wachen das Eingangstor gewaschen. Hochsicherheit bedeutet in Kenia also doch bissal etwas anderes als bei uns 😅

Die Wachen waren sehr freundlich und hätten mir auch eine Führung gegeben, aber leider hat deren Chefin das untersagt. Der proaktive Vorschlag einer Wärterin, dann ein paar Fotos von mir ihnen zu machen wurde leider auch einkassiert. Daher gibt’s hier keine Fotos.

Auf der Straße war dann noch allerlei interessantes zu sehen…

Hab das Gefühl irgendetwas fehlt…naja wird schon nicht so wichtig sein
Immerhin hat die Ziege einen guten Ausblick und Luft um die Nase

Als ich in einem kleinen Örtchen einen Tempel sehe, der so gar nicht ins Bild passt, entschließe ich mich für eine Pause und eine Besichtigung.

Irgendwie wirkt er auf mich wie der Tempel einer indischen Sekte 😅 Auf jeden Fall ist alles viel zu sauber und glatt zu dem ganzen restlichen Kenia. Ich werde eingeladen etwas zu essen und schaue mich etwas um. Viel gibt es nicht zu sehen, aber es findet eine Prozession vor einem Schrein mit einem leeren Kissen statt.

Ich lese nach und es stellt sich heraus dass es der Sikh Makindu Tempel ist. Er wurde während dem Bau der Uganda Eisenbahnlinie – welche Mombasa und Uganda verbindet – gebaut. Die am Bau beteiligten Sikhs, Hindus und Moslems haben sich damals nach Feierabend zum gemeinsamen Gotteslieder singen an einem großen Baum getroffen. Und genau an dieser Stelle wurde der Tempel errichtet und ist nun der zweitgrößte in Ostafrika.

Weiter geht’s, aber iwie fühle ich mich nicht besonders und mache deswegen bald wieder einen Stopp nur zum ausruhen und auftanken. Dafür finde ich mit der „Hunters Lounge“ ein kleines Idyl etwas zurückgesetzt vom Highway.

Etwa gestärkt aber mit einem immer noch komischen Gefühl geht es nach einer Stunde weiter. Auf der Straße und am Straßenrand gibt es wieder viel zu sehen.

Hier hat jmd Tetris mit Schafen gespielt 🙈

200 km vor Nairobi kann ich aber nicht mehr verdrängen, dass es mir iwie nicht wirklich gut geht. Kopfschmerzen, Schlapp und kraftlos, die Konzentration ist schon länger nicht mehr die beste.

Ich diagnostiziere mir selbst eine Kombination aus Kohlenmonoxid-Vergiftung aufgrund der Abgase und einen leichten Sonnenstich, da der UV-Index mit 12 maximal ist.

Daher beschließe ich die nächstbeste Unterkunft anzusteuern, die am besten auch noch einen Pool haben soll, nach dem ich mich so sehr sehne 🏊

Wie eine Fata Morgana taucht tatsächlich ein Pool am Straßenrand auf, welcher zum Jet Inn Gardens Hotel gehört. Etwas ungläubig halte ich an und riskiere einen Blick. Tatsächlich ist es real! Allerdings wird schnell ersichtlich, dass es deutlich über dem gesteckten Budget liegt 🙁

Die Mitarbeiterin stellt mir den Manager des Hotels „Odwar“ (bzw. „Josef“ für die Ausländer damit es leichter fällt) vor.

Er ist so freundlich, dass er mir, obwohl ich total verdreckt von der Straße komme, eines der günstigsten Zimmer, welche eigentlich nur für Einheimische sind, mit einem großem Preisnachlass gibt, damit ich doch bleiben kann.

Und selbst diese Zimmer können sich wirklich sehen lassen und sind sehr luxeriös 🤩 Das genaue Gegenteil der letzten Nächte 😅

Genau das, was ich brauche 🙏

Am nächsten Tag bekommt Odwar mit, dass ich ohne Frühstück fahren will. Er meint man braucht einen vollen Bauch bevor man sich auf eine Reise begibt und lädt mich auch noch auf ein großes Frühstück ein. Was für ein toller Mann 👍🏻 Danke!

So gestärkt ist der Rest des Weges ein Kinderspiel und ich komme gut in Nairobi an. Hier ist nicht mehr viel spannendes zu erwarten, daher hört der Blog für diese Reise hier auf. Es waren abenteuerliche 3 Wochen, die mir ein facettenreiches Kenia gezeigt haben. Allerdings auch die großen ökonomischen Herausforderungen, mit denen sich die Bevölkerung konfrontiert sieht. Daher gibt es gerade völlig nachvollziehbar Demonstrationen in Nairobi gegen die Regierung und deren Politik. Diese hat eine allerdings von der Polizei auflösen lassen und zwei weitere nicht genehmigt, was noch mehr Unmut erzeugt hat.

Daher hier nochmal ein Spendenaufruf für die Schule. Wem der Blog gefallen hat und etwas spenden möchte kann das per PayPal an info@beardedman.de tun. Ich leite das Geld dann per MPesa (damit wird hier quasi alles per Handy bezahlt – da ist Afrika schon viel weiter als Europa) weiter. Bankonten für Überweisungen haben die Schulen leider nicht.

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