Der Nebel hat sich am Morgen in Schnee verwandelt.
Im Essensraum sitzen alle in Daunenjacke und Daunenhose (bin froh, das ich mir auch noch eine gekauft hab) und warten bis der Ofen angeschürt wird. Dann breitet sich aber eine gemütliche Atmosphäre aus.
Aus meiner Gruppe geht es Max aber leider nicht gut. Er hat keinen Appetit und seine Sauerstoffsättigung ist auf 80 % gefallen… Symptome für eine beginnende Höhenkrankheit. 80 % ist gerade noch in Ordnung, aber drunter sollte sie nicht fallen und unter 70 % wird es kritisch. Aber er ist tapfer und will weitergehen.

Dick eingepackt geht es also raus in den Schnee. Anfangs ist es noch sehr kalt, aber die Bewegung und Anstrengung wärmen auf. Trotzdem nehme ich die Handschuhe nur selten ab, um Fotos zu machen.
Karawanen von Dmzos kommen uns immer wieder mal entgegen, aber man merkt deutlich wie viele weniger Menschen unterwegs sind. Auch Helikopter hört man nicht mehr so oft.

Mit jeder Stunde wird der Schnee dichter.




Die Landschaft ist trotzdem eindrucksvoll. Noch können wir auf die Spikes verzichten, aber Sonnenbrillen werden schon mal angeraten.
Nach 4 Stunden und 9 km sind wir dann aber in Dingboche auf 4.360 m (+500 Hm) angekommen.

Max hat die Strecke aber leider nicht geschafft und ist unterwegs mit einem Sherpa in eine Unterkunft, um sich zu erholen. Morgen versucht er dann während unserers 2. Akklimatisierungstag aufzuschließen.
Am Abend reißt der Himmel dann aber doch noch auf und die Abendsonne taucht die Gipfel in ein magisches Licht.



Das Abendessen besteht wie immer aus Reis mit Gemüse und Ei oder Dal Bhat. Und der Nachtisch wie immer aus Apfelschnitten, Granatapfelkernen und Snickers.
Unser Sherpa erzählt noch etwas von der Sherpa Kultur und das noch vor 25 Jahren, wenn eine Familie mehrere Söhne hatte und der erste Sohn heiratete, die Frau dieses Sohns die Frau von allen Söhnen wurde. So sollte die Aufsplitterung des Besitzes verhindert werden.
Dann geht’s ins Bett. Wegen der Kälte zubeginn mit Daunenhose, -Schuhen und Mütze und Handschuhen. Schlafen kann ich zwar nicht wirklich, aber die Erholung tut gut. Sauerstoffsättigung ist bei 84 % also wird die Ruhe wir bisher hoffentlich ein paar Prozentpunkte Steigerung bringen.
