Der zweite Tag in Chiang Rai bricht an und wenn schon ohne Rucksack und Motorrad unterwegs halte ich es ganz ohne Zweirad dann doch nicht aus und leihe zumindest einen Scooter aus.
Über die Bergstraße, die genau an der Grenze zu Myanmar liegt möchte ich zum Golden Triangle fahren. Bei noch etwas kalten Temperaturen geht es los und nach ein paar Höhenmeter muss ich dann doch tatsächlich die Jacke anziehen.
Aber es lohnt sich, in den Bergen liegt die Doi Tung Royal Villa mit dem Blumengarten der Mutter des Königs Mae Fah Luang. Ein wirklich schöner Ort und gerade rechtzeitig kommt die Sonne raus.


Mehr zufällig als geplant mach ich danach bei der Weiterfahrt einen kleinen Schlenker und komme in ein abgelegenes Bergdorf, bei dem es nicht viel gibt, aber diesen lustige Regenbogen-Bambus-Pfad, der sich an dem malerischen Hang entlang zieht.



Dabei wollte ich ja eigentlich nur einen Kaffee trinken…weil in der Gegend Kaffee und Macadamianüsse angebaut werden. Aber nur ein paar Kilometer weiter gibt’s dann auch eine verdiente Pause mit einem fantastischen Blick über die grünen Hänge der thailändischen Berge.


Einfacher und schneller als gedacht – hatte auf Bergstraßen ja schon ganz andere Erfahrungen – komme ich dann bei dem Golden Triangle am Mekong Fluss an, wo sich die Landesgrenzen von Myanmar, Thailand und Laos treffen.

Der Mekong ist eine braune Suppe, aber an dessen Ufer zahlreiche Statuen und Tempel stehen, an denen gebetet wird.



Warum die Gegend Golden Triangle heißt hängt mit dem früheren Opium Handel zusammen, welches zu Hochzeiten in den 1960 bis 1980 Jahren, als China den eigenen Opiumanbau quasi vollständig eleminiert hat, mit Gold aufgewogen wurde. In den Berg gedeiht der Schlafmohn ausgezeichnet und so waren die Berge Thailands, Laos und Myanmars damit voll davon. So darf es hier natürlich auch nicht an einem Opium Museum fehlen.


Vor der Abfahrt gibt’s dann noch ein Stück Kokosnuss Kuchen, dass ich am Ufer des Mekong mit dem Blick auf Laos und Gedanken an die damalige Reise genieße.

Auf dem Rückweg mache ich kurz vor Chiang Rai dann noch einen Abstecher zu dem Black Temple. Auch wenn er landläufig so genannt wird, ist es eigentlich gar kein Temple sondern das Baan Dam Museum, welches sich auf künstlerische Weise mit der Vergänglichkeit des Lebens und dem Tod beschäftigt.









So ein erlebnisreicher Tag macht natürlich hungrig. Glücklicherweise ist an diesem Samstag der große Nachtmarkt mit lauter Leckereien. Man kann sich gar nicht entscheiden was man zuerst essen will.





Mit vollem Bauch und weil ich zweimal! den Bus nach Chiang Mai verpasst habe zu buchen, verbringe ich die Nacht in einem wunderbaren Kleinod etwas außerhalb der Stadt.

Bei meinem Morgenlauf entdecke ich einen im Wald gelegen Tempel an dem gerade ein Fest stattfindet, um Buddha zu ehren. Nach 4 Monaten dürfen die Mönche den Tempel wieder verlassen. Jede Familie hat etwas zu essen mitgebracht und alles wird mit jedem geteilt. Ich darf vielfach echte thailändische Hausmannskost probieren. Alles ist natürlich unglaublich scharf.




Zur Tempelanlage gehört auch ein Höhlentempel, der faszinierend ist. Die Wurzeln der darüberliegenden Bäume kommen an manchen Stellen durch die Wände und man hört die Gebete und Klagelieder der Betenden, während man sich dem Schrein am Ende nähert.





Als die Betenden gegangen sind, bleibe ich noch alleine in der Höhle. Die absolute Stille ist faszinierend und der Ort strahlt eine ganz besondere Magie aus.
Wie eigentlich auch die ganze Tempelanlage. Ich bleibe über eine Stunde bei dem Tempel sitzen und genieße einfach nur die Atmosphäre. Wem übrigens das flammende Horn überhalb der Nase bei den Drachen aufgefallen ist. Es heiß Naga und steht für Lebenskraft und Transformation sowie spirituelle Kraft und Weisheit.


Dannach geht es weiter in den Wald. Ich entdecke einen kleinen versunkenen Pfad der den Berg hinauf führt. Und nach einigem Kraxeln und Moskitostichen komme ich an der Spitze an und werde mit einem tollen Ausblick entlohnt.


In der Ferne sieht man tatsächlich die gigantische weiße Guan Yin Statue als weißen Punkt.
