Nachdem im letzten Jahr, mit Vietnam und Kambodscha für das klassische Trio noch Laos gefehlt hat, wird das nun dringendst nachgeholt.
Angekommen in Vientiane (witzigerweise wusste – nach eigenem Bekenntnis – nicht mal die Dame am Check-in wie man es richtig ausspricht, also keine Sorge 😉 ging es natürlich typisch asiatisch erstmal mit einem Tempelbesuch los.
Danach habe ich mir ein Fahrrad gemietet und habe die Stadt erkundet.
Das Tor wurde als Wahrzeichen für die Unabhängigkeit von Frankreich errichtet. Den französischen Einfluss der vergangenen Tage merkt man aber immer noch daran, dass es viele Cafés mit französischem Baguette gibt.
Direkt dahinter wurde ein neuer Brunnen oder Kunstwerk gebaut. Man beachte, dass jedes der kleinen Porzellan krügchen/Tellerchen per Hand hingebunden wird.
Und dann natürlich noch die größte Sehenswürdigkeit der Stadt, der liegende Budda und die goldene Stuppa.
Achja warum er so schön golden leuchtet? Er wird jedes Jahr neu angestrichen ?
Dort habe ich auch Bounmy getroffen. Sie war dort um ein Opfer darzubringen. Viel schöner als in Indonesien (wir errinnern uns an die Ente, die lebend mit einem Stein im See versenkt wurde) ist es hier in Laos, dass sie kleine Spatzen freilassen. Gut die Spatzen wurden vorher gefangen und werden vor dem Stuppa in Käfigen für 10.000 Kip (ca. 1 €) pro Spatz verkauft ?
Nicht zuletzt war ich bei meiner Fahrradfahrt natürlich auch unterwegs um nach einem Motorrad für die Weiterfahrt zu schauen.
Dabei sind mir zwei Sachen aufgefallen:
1. In Vientiane gibt es nicht so viel zu sehen, als das man länger als einen Tag bleiben muss ?
2. Es gibt nur ein einziges „Motorrad“ und sonst nur Roller zu leihen.
Also war klar, am nächsten Tag das Moped schnappen und los.
Da die Familie aber in der Früh im Tempel beten war und die Aushilfe den Schlüssel nicht hatte, musste ich bis 15 Uhr warten bis ich es bekommen hab und so wurde es zum Teil wieder eine Nachtfahrt ? nach Vieng Vang.
Zusammmen mit dem Rucksack vorne und hinten weil das Motorrad zu klein schien um den Rucksack draufzupacken war das, trotz voller Motivation, kein Vergnügen. Die Straßen sind tatsächlich die schlimmsten, die ich bisher überhaupt in Asien gesehen habe. Auch im Vergleich mit Vietnam und Kambodscha. Dafür muss man aber sagen, fahren alle sehr entspannt und es wird fast nicht gehuppt. Das Moped ist super: Tacho geht, km-Zähler geht, Tankanzeige geht, es ist wirklich erstaunlich und so gar nicht asiatisch.
Die Tankstellen sind auch super, hier wird noch richtig gepumpt.
In Vieng Vang stand ganz viel Natur auf dem Programm. Denn die Umgebung ist voller Kalksteinfelsen mit Tropfsteinhölen
und tollen Wanderwegen
welche den Blick auf atemberaubende Szenarien freigeben.
Dabei habe ich Thivakone getroffen, der mit seinen Freunden ihrem Lieblingshobby fröhnt – was bei uns Sammelkarten in drr Schule waren, sind hier Hahenkämpfe. Jeder von den 3 hat seinen eigenen und nach der Reihe kämpft jeder gegen jeden. Der Mönch des Tempels hat dabei belustigt zugeschaut. Wahrscheinlich, weil ihnen Sport verboten ist und Hahnenkämpfe sicher auch dazu zählen.
Weiter geht’s nach Luang Prabang. Die sonne scheint, Luft aus dem Tank ist raus, Taschen voll Geld, dickes Frühstück gehabt, Kette geölt, Mundschutz gekauft und ganz wichtig den Rucksack doch iwie aufs Motorrad gezurrt – kanns losgehen.
Es ist ein befreites Fahren durch eine wunderschöne Strecke durch das Kalksteingebierge. Soll ja auch die schönste von ganz Laos sein. Daher nehme ich fahre ich an ein paar vorsichtshalber geplanten Notfallstopps vorbei und entscheide mich für die längere Route auf der alten Straße mit dem Pass durch das Gebirge.
Was auffällt ist, dass es ganz ähnlich wie in Vietnam aussieht, aber viel weniger Leute winken. Als ich gehalten habe sind sogar ein paar Kinder weggelaufen oder haben sich ins Haus geflüchtet, inkl. Fensterläden zu machen ?
Hier ein paar die mutiger waren.
Was sie mit dem toten Rebhuhn gemacht haben? War irgendwie ein Spiel, bei dem man sich es sich gegenseitig auf den Kopf gelegt hat, das erklärt vermutlich auch das man viele Leute sich am Straßenrand gegenseitig entlausen sieht ?
Einen schönen Tempel gab es auf dem Weg auch.
So bin ich fast den ganzen Tag leichträdrig durchgefahren und hab dann 50km vor dem Ziel bei nähernder Dämmerung zwei Europäer mit Rollern am Straßenrand stehen sehen. Ich fragte ob sie Probleme hätten. Sie verneinten und wussten nicht wie unrecht, Sie in den nächsten Minuten damit haben sollten.
Während ich mit Timo und Dirk etwas plauderte, verlor Dirk seinen Verschluss vom Helm und Max hat seinen Rollerschlüssel im Tankfach abgebrochen ?
Und das bei einbrechender Dunkelheit auf einem Bergpass am Straßenrand.
Zum Glück hatte Dirk zumindest einen Leatherman dabei und so hab ich Learning bei Doing den Roller kurzgeschlossen. Kann ich das jetzt als auch ?
Die wilden Ideen von Abschleppen mit Expandern konnten wir dann zum Glück erst mal wieder verwerfen ? und haben genau rechtzeitig vor Einbruch der Dunkelheit die nächste Ortschaft erreicht. Auch wenn der Tank natürlich immer noch nicht aufgeht und es mit dem Tanken daher auf Dauer schwierig wird. Aber darum kümmern wir uns morgen. Jetzt geht es nach einem interessanten Abendessen, bestehend aus fritiertem Flussgrass mit Sesam und frittierter Büffelhaut erstmal ins Bett.